Stukkatur

Das Wort kommt vom italienischen Stucco, welches eine Art Mörtel bedeutet, der aus Kalk und fein gestoßenen Marmor gemacht wird. Aus diesem Stuck werden allerhand Zierraten der Baukunst, als Laubwerk, Festone, Blumen und Früchte, Kartuschen und dergleichen verfertigt, die man Stukkaturarbeit nennt. In den Gebäuden werden vornehmlich die Gesimse und Decken der Zimmer mit Stukkaturarbeiten verziert; man kann sie aber auch an den Außenseiten anbringen, sofern sie keinem starken Regen ausgesetzt sind. Hier zu Lande wird bloß aus dem gemeinen Kalkmörtel, wie die Maurer ihn brauchen und gebranntem Gips ein Stuck gemacht, der auch außen an den Gebäuden sehr dauerhaft ist.

Der Stuck ist weich, wie Ton und lässt sich mit kleinen eisernen Spachteln bearbeiten. Wenn er frisch angemacht ist, wozu weiter nichts erfordert wird als dass man unter frischen Maurermörtel etwa die Hälfte gebrannten frischen Gips mischt, so ist er ganz weich und wird allmählich auf die Stelle, wo man Zierraten anbringen will, aufgetragen. Nach einer kurzen Frist wird er etwas steifer, so dass man ihn entweder in Formen drücken oder auf andere Weise nach Belieben bilden kann. Während der Arbeit wird er immer steifer, so dass man ihn zuletzt mit verschiedenen eisernen Instrumenten beschneiden und beschaben kann, um allerhand feine Zierraten herauszubringen. Nach wenig Tagen ist er schon so hart, wie ein trockener Ton und mit der Zeit nimmt er auch eine mittelmäßige Steinhärte an. Wird er fleißig und sorgfältig auch zu einer Zeit gemacht, da er völlig hart werden kann, ehe Frost oder Regen darüber geht, so ist er auch von Außen sehr dauerhaft.

Diese Arbeit ist deswegen schätzbar, weil sie im Vergleich zu dem, was ähnliche Zierraten in harten Stein oder in Holz geschnitzt, kosten, sehr geringen Aufwand erfordert.

 

Allgemein